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Menschen und Geschichten

Von den Anfängen der verbandlichen Caritas im Bistum Limburg im Jahr 1987 bis heute: Spannend geschrieben von Dr. theol. Jan Kanty Fibich für das Jubiläum.

Caritas im Bistum Limburg  -  Menschen und Geschichten aus 125 Jahren

Die Anfänge der modernen Caritas finden wir im Gebiet des Bistums Limburg. Hier verdichtete sich Ende des 19. Jahrhunderts die Idee einer organisierten Caritas, wie sie dann durch den Priester Lorenz Werthmann 1897 im Charitasverband für das Katholische Deutschland ihre äußere Form fand. Lorenz Werthmann, geboren am 1. Oktober 1858, begann seinen Lebensweg in Geisenheim im Rheingau. Dort nahm ihn sein Vater, der Verwalter der Güter des Freiherrn von Zwierlein war, oft mit nach Aulhausen bei Rüdesheim, wo der Freiherr einige Ländereien besaß.

Dabei lernte Lorenz den 12 Jahre älteren Matthäus Müller kennen. Der Priester Matthäus Müller, geboren am 15.Dezember 1846 in Wicker bei Flörsheim am Main, war damals Leiter der von ihm neu eingerichteten Jugendhilfeeinrichtung in Aulhausen. Matthäus Müller galt zu seiner Zeit als der "deutsche Don Bosco". Seine Methoden und Lehren zu Pädagogik und Kinderfürsorge waren revolutionär und wurden maßgebend für die Kinder- und Jugendhilfe im Deutschen Reich. Sie fanden vielfach Eingang in die einschlägige Gesetzgebung. Wichtiger für Werthmann war allerdings die Vision Müllers über eine umfassende Organisation der schier unüberschaubaren caritativen Gemeinschaften, Organisationen und Initiativen. Das 19. Jahrhundert gilt nicht zu Unrecht als das "Jahrhundert der Caritas". Müller schwebte eine organisierte Caritas vor, die all die großen und kleinen Initiativen effektiv verbinden könnte. Er machte auch schon erste Ansätze, eine solche Organisation für das Bistum Limburg zu gründen. Aber seine intensive Arbeit in Aulhausen und die vielen Reisen und Vorträge im Deutschen Reich ließen die notwendige zusätzliche umfangreiche Beschäftigung mit dieser Aufgabe nicht zu. Gleichwohl gilt Matthäus Müller wegen seiner umfangreichen und grundlegenden Vorarbeiten in Deutschland als "Nestor der Caritasbewegung" und hat Lorenz Werthmann maßgeblich geprägt, wie dieser später einmal sagen wird. In Werthmann findet Müller den kongenialen Mitstreiter, der seiner Vision die passende Gestalt geben wird.

Aber zunächst trennen sich die Wege. Werthmann studiert in Rom und kommt als Doktor der Philosophie und Theologie nach Limburg zurück. Der bereits schwerkranke Bischof Peter Josef Blum ernennt ihn zu seinem Sekretär, stirbt aber wenige Monate später. Werthmann wird als Kaplan an die Domkirche in Frankfurt geschickt. Nach längerer Vakanz wird Johann Christian Roos neuer Bischof von Limburg. Auch er beruft Werthmann zu seinem Sekretär. Jetzt nimmt das Schicksal eine Wendung, die Werthmann aus dem Bistum Limburg führen wird. Bischof Roos wird nach nur einem Jahr zum Erzbischof von Freiburg gewählt und nimmt Werthmann als Vertrauten und Sekretär mit. So wird sich der Lebensweg und die Berufung Werthmanns im Erzbistum Freiburg vollenden. Andenfalls wäre der Deutsche Caritasverband heute vermutlich in Frankfurt angesiedelt, nicht weit entfernt von seinem ideellen Ausgangspunkt Aulhausen.

Der Nachfolger von Johann Roos, Erzbischof Thomas Nörber, erkennt das Potential Werthmanns, stellt ihn von allen Aufgaben frei und überträgt ihm den Sonderstatus eines Erzbischöflichen Beauftragten für die Caritasangelegenheiten. Jetzt ist Werthmann frei, sich ganz der Umsetzung der Caritasidee zu widmen. Am 9. November 1897 wird in Köln auf dem 2. Caritastag der Charitasverband für das Katholische Deutschland gegründet und Werthmann wird der erste Präsident.

Nur drei Wochen später, am 30. November 1897 gründet Matthäus Müller begeistert mit 30 anderen "Caritasbewegten" in Wiesbaden den Charitasverband für das Bistum Limburg, den ersten und damit ältesten in Deutschland und - mit einem Augenzwinkern - weltweit. Aus diesem Anlas wird der 3. Caritastag nach Wiesbaden gelegt und Werthmann hält eine euphorische Rede zu Ehren dieser Gründung und seines Mentors Müller. Aber die Umstände hatten sich zwischenzeitlich ja nicht geändert und die Arbeitsbelastung des Gründers und ersten Caritas-Referenten [Vorsitzenden] des Limburger Caritasverbandes Matthäus Müller war eher größer geworden. So erfuhr dieser furiose Auftakt keine Fortsetzung und bis 1914 kehrte wieder Ruhe in die Caritaswelt im Bistum Limburg ein.

Mitten im Ersten Weltkrieg befaßten sich die deutschen Bischöfe angesichts der umfassenden Not intensiv mit dem bisher mehr als ungeliebtes Kind der Kirche betrachteten Charitasverband. Schließlich anerkannten sie den Verband als offiziellen Dachverband der Caritas der katholischen Kirche im Deutschen Reich und übertrugen ihm die weiteren Maßnahmen im Kampf gegen die Folgen des Weltkrieges. Aber eine juristische und theologische Klärung der seit der Gründung 1897 schwelenden Probleme im Verhältnis von Caritasverband und verfasster Kirche erfolgte auch diesmal nicht. Dieser Geburtsfehler zieht sich durch bis heute. Als Folge dieses Prozesses beauftragt das Limburger Ordinariat Matthäus Müller erneut mit der Weiterentwicklung der bereits vor 17 Jahren begonnen Caritasorganisation im Bistum. Doch 1917 resigniert Müller endgültig und Domkapitular Dr. Wilhelm Fischbach wird zum neuen Caritassekretär ernannt.

Zurück zu unseren Protagonisten: Lorenz Werthmann, schon seit Kindheit kränklich, stirbt wohl auch aufgrund eines unglaublichen Arbeitspensums bereits am 10. April 1921 in Freiburg. Matthäus Müller folgt ihm wenige Jahre später am 1. Juli 1925 in die Ewigkeit.

Das kleine Bistum Limburg war weder personell noch finanziell in der Lage, eine Caritasorganisation nennenswerter Größe aufzubauen. Die praktische Caritasarbeit wurde ohnehin in den Pfarreien von engagierten Laien und den geistlichen Gemeinschaften ausgeübt. Genannt seien hier nur: die Armen Dienstmägde Jesu Christi der hl. Maria Katharina Kasper, die Barmherzigen Brüder des Br. Ignatius [Peter] Lötschert, die Barmherzigen Brüdern von Maria Hilf des Sel. Br. Peter Friedhofen, die Waldbreitbacher Franziskanerinnen der Sel. Rosa [Margaretha] Flesch,  die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz des Br. Peter Wirth. Der Caritasverband, wie er seit 1921 heißt, sollte die lokalen Initiativen koordinieren, Spenden und Hilfsmittel beschaffen und in größeren Notfällen überregional Hilfe organisieren. So war die Aufgabe des Caritassekretärs mehr die eines Moderators, der auf die Zusammenarbeit der karitativen Akteure angewiesen war. Nach Domkapitular Fischbach wurde 1923 der Wiesbadener Pfarrer von Dreifaltigkeit Dr. August Hüfner und als Intermezzo für vier Monate 1925 Kaplan Friedrich Kneip Caritassekretär. Allen gemeinsam war bisher: sie waren Caritassekretäre im Nebenamt, zusätzlich zu ihrer großen regulären Arbeitsbelastung in der Pfarrei und Pastoral. In Limburg erkannte man dieses Problem endlich und ernannte mit Kaplan Josef Lamay 1927 erstmals einen hauptamtlichen Caritassekretär. Er sollte das Amt bis 1943 innehaben und dann als Vorstandsvorsitzender des Diözesancaritasverbandes weitere neun Jahre die Caritasarbeit begleiten. Nach drei weiteren geistlichen Caritasdirektoren aus der Bistumsleitung folgte 1976 Bruno Ehring.   Er war der erste Diözesancaritasdirektor von außerhalb des Bistums und er war Laie.

Die ersten 50 Jahre gab es im Bistum Limburg im Grunde nur eine größere Caritasorganisation mit nennenswerten Arbeitsmöglichkeiten: den Caritasverband Frankfurt. 1904 von engagierten Laien gegründet und viele Jahrzehnte auch von Laien geleitet, war er der eigentliche Träger der Caritasarbeit im Bistum für den Großraum Frankfurt. Daneben gab es den Caritasverband in Wiesbaden, der aber mehr ein Koordinations- und Kontaktbüro für die örtlichen karitativen Dienste und Einrichtungen war. Ein eigener Caritasverband in Höchst bestand für kurze Zeit 1924 - 1930 bis zur Eingemeindung nach Frankfurt und ging 1931 im Caritasverband Frankfurt auf.  Als Anekdote: Für das Wirtschaftsjahr 1930 findet sich noch ein Vermerk eines nicht weiter bekannten Caritasverbandes Frankfurt-Zeilsheim mit einem Jahreshaushalt von 723 Mark. Für 1938 nennt das Kirchliche Handbuch für das Bistum Limburg 3 Stadt-/Orts-Caritasverbände, 17 Kreis-Caritasverbände und 283 (Pfarr-) Caritas-Ausschüsse. Die sogenannten Kreiscaritasverbände reduzieren sich auf Kontaktbüros zwischen den jeweiligen Kreisverwaltungen und den im Kreis ansässigen katholischen Einrichtungen. Sie unterhalten keine eigenen Dienste. Dennoch meldet Diözesancaritasdirektor Josef Lamay am 6. Oktober 1932 stolz an Bischof Dr. Antonius Hilfrich: "Kurz: Verbreitung und Vertiefung der Caritasarbeit ist, soweit es sich übersehen läßt, erreicht."

Mit Ende des Zweiten Weltkrieges beginnt die Erweiterung der organisierten Caritas im Bistum durch die Einrichtung von sogenannten Karitasbüros in allen Landkreisen und kreisfreien Städten. Hauptaufgabe war die Verteilung der CARE-Pakete und die Organisation der materiellen Nöte der Bevölkerung: Kleidung, Lebensmittel, Heizmaterial, Wohnung, Wohnungseinrichtung. Daneben bemühte man sich besonders um die Nöte der Kinder und besonders Waisenkinder. Dafür wurden 16 spezielle zusätzliche Kreiscaritasverbände eingerichtet, die zwar deckungsgleich mit den regionalen Caritasverbänden waren, mit diesen aber nichts zu tun hatten. Mit den Jahren entwickelten sich aus den Caritasbüros differenzierte Hilfe- und Beratungsstellen mit teilweise eigenen Einrichtungen. Außer Wiesbaden und Frankfurt als eigenständige eingetragene Vereine gehörten die sogenannten Bezirkscaritasverbände zum Dienstgeber Bischöfliches Ordinariat Limburg. In der Regel leiteten Fürsorgerinnen, später Sozialarbeiterinnen als Caritassekretärin die örtlichen Dienststellen - mit einer halben Stelle zusätzlich zu ihrer eigentlichen Beratungstätigkeit. Dann schlug das Pendel aus und Männer besetzten die Leitungsposten als hauptamtliche Geschäftsführer. Erst langsam kamen Frauen zurück in Leitungspositionen als Geschäftsführerinnen und Direktorinnen und heute auch als Vorstand. Auch hier schrieb das Bistum Limburg Caritas-Geschichte: die erste Diözesancaritasdirektorin in Deutschland gab es mit Birgitt Cohausz in Limburg.

Die Zeit des Nationalsozialismus hat die Caritas im Bistum Limburg relativ unbeschadet überstanden. Im "braunen Frankfurt", einer NS-Hochburg im Deutschen Reich, konnte Caritasdirektor Dr. Peter Richter zusammen mit Stadtpfarrer Dr. Jakob Herr und vielen Aktiven in den Pfarreien die Aktivitäten sogar ausbauen. Versuchten die Nationalsozialisten die ambulante Pflege alter, kranker und behinderter Menschen in ihrem Sinn einzuschränken, erweiterte die Caritas Zahl und Umfang ihrer Pflegestationen. Trotz Verbot der nichtstaatlichen Ehevermittlung durch die Nationalsozialisten, schaltete die Caritas seitenweise Heiratsvermittlungen in großen Tageszeitungen in Frankfurt und Wiesbaden. Wollte die Partei die Caritas aus den kommunalen Strukturen Frankfurts herausdrängen, verhinderten Mitarbeiter der Stadtverwaltung eine Schwächung ihres wichtigsten Sozialpartners in der Stadt. So lief z. B. das Telefon des Caritasbüros über die Telefonzentrale des Rathauses und auf dessen Kosten ungestört bis Kriegsende, Caritasdirektor Dr. Peter Richter hatte ein offizielles Büro im Rathaus und war Mitglied in 16 sozialen Ausschüssen der Stadtverwaltung Frankfurt.

Über seinen Beauftragten für die sozialen Dienste im Bistum, Diözesancaritasdirektor Josef Lamay, war Bischof Dr. Antonius Hilfrich gut informiert über die Geschehen in den von den Nationalsozialisten kontrollierten Einrichtungen der Behinderten- und Altenhilfe. Insbesondere über die Mordaktionen in Hadamar erstellte Lamay einen Bericht, den Bischof Hilfrich in einer Versammlung der Kirchenprovinzen Köln und Paderborn in Münster vortrug und der großen Einfluss auf die weltweit beachtete Predigtreihe des Münsteraner Bischof Clemens Graf von Galen 1941 hatte.

Mit dem Ausbau der Strukturen in den regionalen Caritasverbänden konnten die Hilfsangebote umfassend erweitert werden. Zu Schwerpunkten wurden die Gemeindecaritas in den Pfarreien, Hilfen für Wohnungslose, verniedlichend "Tippelbrüder" genannt, die ambulante Kranken- und Altenpflege und die Schwangerenberatung. In der Auseinandersetzung um den rechten Weg der Hilfen für ungewollt schwanger gewordenen Mädchen und Frauen stand die Caritas im Bistum seit 1999 ganz auf der Seite ihres Bischofs Dr. Franz Kamphaus. Zwar hatten die deutschen Bischöfe dem staatlich-rechtlichen Konstrukt der Beratungsscheine mehrheitlich zugestimmt. Aber nach massivem internen Druck durch konservative Kreise intern und aus Rom hatten sie ihre Mitwirkung zurückgezogen - bis auf Bischof Dr. Franz Kamphaus. Doch auch er musste sich schließlich im März 2002 einem Entscheid Papst Johannes Paul II. beugen und die Konfliktberatung mit Beratungsschein aufgeben.

Erneut war 2003 die Caritas im Bistum Limburg, aber auch viele andere soziale Institutionen aus ganz Hessen, deutschlandweit im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Diözesancaritasdirektor Dr. Hejo Manderscheid organisierte als amtierender Vorsitzender der LIGA Hessen das Bündnis "Soziale Gerechtigkeit in Hessen", zu dem sich die großen Wohlfahrtsverbände, weitere kirchliche und sozial engagierte Verbände, sowie die Gewerkschaften in Wiesbaden gegen die von Ministerpräsident Roland Koch geplanten massiven Streichungen im Sozialsektor zusammengefunden haben. Mit über 10.000 Teilnehmern war es eine der größten Protestaktionen, die die Landeshauptstadt erlebt hat.

Der Diözesancaritasverband hatte sich zum Ende des Jahrhunderts zu einem großen sozialen "Player" in Hessen entwickelt. Er war nicht nur Dachverband und Lobbyist für die katholischen sozialen Anbieter im Land, er war auch selber Arbeitgeber zahlreicher Menschen in Pflege- und Beratungsdiensten. Das führte unausweichlich zu Widersprüchen in der Verbandspolitik intern und bremste die Lobbyarbeit nach außen. Noch immer waren die regionalen Caritasverbände (außer Frankfurt und Wiesbaden) rechtlich dem Diözesancaritasverband eingegliedert. Gleichsam erwachsene Kinder, die aber am elterlichen Tisch sitzen. Eine grundlegende Erneuerung der Verbandsstruktur sollte aus dem Diözesanverband und den Bezirksverbänden eine moderne, schlagkräftige und effiziente Organisation machen. Der Diözesanverband wandelte sich vom Träger zum Dienstleister und gab bis 2010 seine Einrichtungen an die regionalen Caritasverbände ab. Zuvor gab es einige "Gebietsbereinigungen". Bereits 2003 wurde der Caritasverband Lahn-Dill-Eder in den Caritasverband Wetzlar integriert. Dann folgte 2004 der Zusammenschluss des Caritasverbandes Rhein-Lahn aus wirtschaftlichen Gründen mit dem Caritasverband Westerwald. Beide Verbände liegen überwiegend im rheinland-pfälzischen Teil des Bistums. Weiter ging es 2009 mit der Fusion des Caritasverbandes Rheingau-Untertaunus und dem Caritasverband Wiesbaden. An die neuen Träger übergab der Diözesanverband Limburg seine Einrichtungen in deren Gebiet und ist jetzt reiner Dachverband. Er versteht sich als Anwalt, Dienstleister und Solidaritätsstifter und fokussiert sich auf die Funktionen Integration/Profil, Kommunikation und Unterstützung.

Die demografischen, kirchlichen und gesellschaftlichen Wandlungen gehen auch an der Caritas nicht spurlos vorbei. Die Auflösung teilweise jahrhundertealter Pfarreien, nicht kirchlich sozialisierte Erwachsene, die Entkirchlichung der Jugend und die anderen religiösen und kulturellen Lebenswelten der zugewanderten Menschen wirken sich auch in der Caritas aus: bei den dort Beschäftigten und den dort Hilfesuchenden. Wo Caritas drauf steht, muss Caritas auch drin sein, heißt es so griffig. Doch was ist Caritas, wie äußert sie sich heute und wie kann sie auch morgen die Menschen erreichen? Darauf sind Antworten zu finden, die die Lebenswirklichkeit der Menschen erreichen und zugleich die Verbindung zu den Anfängen halten. Caritas: den Menschen mit den Augen Gottes sehen.

Dr. Jan Kanty Fibich                  

 

 

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