Zehn Jahre nach der Erstveröffentlichung bringen Jürgen Malyssek (Wiesbaden) und Klaus Störch (Flörsheim am Main) ihr Buch „Wohnungslose Menschen – Ausgrenzung und Stigmatisierung“ in einer zweiten, völlig überarbeiteten Auflage im Freiburger Lambertus Verlag heraus. Das Standardwerk ist ab Mitte Dezember im Buchhandel erhältlich.
Die Lebenssituation der wohnungslosen Menschen auf der Straße und in den Einrichtungen des Hilfesystems, so das Autorenteam, habe sich nicht grundlegend geändert. Die gesellschaftlichen Verhältnisse aber seien noch komplexer und komplizierter geworden und der Druck verschärft.
„Diesen neuen und veränderten Phänomenen haben wir nachgespürt, um der aktuellen Lebenswirklichkeit von Wohnungslosen so nahe wie möglich zu kommen. Während wir in der Erstauflage unseren Fokus auf das Schicksal wohnungsloser Männer legten, thematisierten wir in der neuen Auflage auch die Situation von Frauen in der Wohnungslosigkeit und schließen damit eine Lücke“, erläutert der Sozialpädagoge Jürgen Malyssek (75).
„Wohnungslose Menschen“ ist ein „Arbeitsbuch“, ein Lesebuch, das versucht dem Leser unterschiedliche Zugänge zum Phänomen Wohnungslosigkeit anzubieten: Einblicke in die Gesellschaft mit der Kluft zwischen Arm und Reich, in die Lebenswelten und die Schicksalshaftigkeit der Betroffenen, in deren wach­sende Ausgrenzung, in fachliche Aspekte der Sozialen Arbeit mit Wohnungs­losen.
„Vor allem aber stellen wir auch philosophische und sozialpsychologi­sche Fragen und zeigen auf, dass Kunst und Kultur erstaunlich viele Wege und Lösungen der Integration und Anerkennung von sozial benachteiligten Menschen bieten“, sagt Klaus Störch (60), Diplom-Pädagoge, Leiter im Haus Sankt Martin am Autoberg in Hattersheim und selbst Kunst- und Kulturschaffender.
Das 289 Seiten umfassende Buch richtet sich an Studierende, Praktikerinnen und Praktiker der Sozialen Arbeit und alle, die sich mit dem Thema Wohnungslosigkeit beschäftigen möchten.
Wiesbaden/Flörsheim am Main/ Hattersheim, im November 2020 ks
Jürgen Malyssek, Klaus Störch
Wohnungslose Menschen
Ausgrenzung und Stigmatisierung
2. Auflage
2020, 289 Seiten, kartoniert, ca. € 26,00
ISBN 978-3-7841-3167-2
Die Autoren
Jürgen Malyssek, Industriekaufmann, Schriftsetzer, Dipl.-Sozialpädagoge, Sozialtherapeut, bis 2005 Sozialarbeiter und Fachreferent für Wohnungslosenhilfe, Armut und Soziale Sicherung, Schuldnerberatung beim Diözesan-Caritasverband Limburg. Weitere Schwerpunkte: Kritische Sozialarbeit, Gesellschaftliche Ausgrenzung, Armut in der Literatur.
Klaus Störch, Sozialversicherungsfachangestellter, Dipl.-Pädagoge, EFQM-Assessor, Leiter im Haus Sankt Martin am Autoberg, einer Einrichtung der Wohnungslosenhilfe in Trägerschaft des Caritasverbands den Bezirk Main-Taunus. Bürgerschaftliches Engagement: Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Flörsheim-Hochheim, Kommunalpolitiker in Flörsheim am Main.