Limburg.- Wer in Peter Kirchbergs Büro kommt, wird mit Musik empfangen - wenn auch nur leise. Während manch einer Musik wohl als Ablenkung empfindet, scheint es hier umgekehrt zu sein: Das Radio auf der Fensterbank als Energie- und Gute-Laune-Quelle. Und dass es nur in leisen Tönen zu hören ist, passt zu Peter Kirchberg, der nicht nur wegen seines beruflichen, sondern auch wegen seines vielfältigen ehrenamtlichen Engagements eigentlich viel Trommelwirbel machen könnte. "Bitte nicht zu pathetisch und geschwollen", lautete so auch die klare Bitte bezüglich seiner Verabschiedung, denn zum 31. Juli geht der 65-Jährige Betriebswirt in Ruhestand - nach 34 Jahren im Dienst des Diözesancaritasverbandes Limburg. Seit 1988 hat Kirchberg die Haushaltsaufsicht verantwortet. Aber auch Fundraising und EU-Fördermittel gehörten zwischenzeitlich zu seinen Aufgabengebieten.
"Meilensteine waren sicher die von Peter Kirchberg begleitete Dezentralisierung in den 1990er Jahren, im Zuge dessen die Einrichtungen an die Regionalcaritasverbände abgegeben wurden, sowie die Einführung eines eigenen Controllings", erklärt Diözesancaritasdirektor Jörg Klärner bei einer kleinen Verabschiedungsfeier. Klärner dankte Kirchberg für sein umsichtiges und weitsichtiges Handeln. Für seine Verdienste überreichte er ihm die Goldene Ehrennadel des Deutschen Caritasverbandes. Auch würdigte Klärner dessen Engagement in der Schwerbehindertenvertretung auf Verbands- und Bistumsebene, hier war er mehr als 30 Jahre Vertrauensmann. Und auch der Erfolg der 25 Azubis, die Kirchberg ausbildete, sei bemerkenswert; allesamt haben über dem IHK-Durchschnitt abgeschlossen.
Glück bei der Caritas gefunden
"Ein Glück, wenn man als BWLer oder Banker im diakonischen Bereich arbeiten kann", so Kirchberg, der nach Banklehre und Studium der Wirtschaftswissenschaften zunächst in der Kreditwirtschaft anheuerte, bevor er zur Caritas ging. Getreu seinem Motto: "Du musst das Glück auch suchen". Seine Kinder hätten es direkt richtiggemacht, denn alle arbeiteten im sozialen Bereich. "Es war mir eine Ehre, mich für den kirchlichen Auftrag der Diakonie stark zu machen", so Kirchberg, der jetzt selbst ein bisschen pathetisch wird.
In seiner Freizeit ist er unter anderem bei Pinocchio ´90 aktiv, ist im Verwaltungsrat seiner Pfarrei in Dietkirchen und - last but not least - ehrenamtlicher Limburger Stadtrat im Magistrat. Nun wird er wohl in seinen Campingbus steigen und auf Tour gehen, soweit das die sechs Enkelkinder und die vielen Ehrenämter zulassen. Das Autoradio - bestimmt angeschaltet.