Limburg, 27. März 2012 . Sie bringen ihre geballte Lebenserfahrung aus ganz unterschiedlichen Arbeits- und Berufsfeldern mit und kommen aus dem gesamten Bistum Limburg, die insgesamt 27 Mitglieder der „Theologischen Grundsatzkommission“, die sich am 21. März 2012 in Limburg konstituiert hat. Die vom Vorstand des Caritasverbandes für die Diözese Limburg e.V. beauftragte Kommission soll mit ihrem Vorsitzenden Prof. Dr. Michael Sievernich SJ (emeritierter Professor für Pastoraltheologie an der Universität Mainz und Honorarprofessor an der Hochschule St. Georgen in Frankfurt) in den nächsten drei Jahren (voraussichtlich bis Frühjahr 2014) das brennende Zukunftsthema „Gesellschaftlicher Wandel“ bearbeiten. Dabei soll, wie Sievernich erläuterte, das Thema „Alter und Altern“ aus theologisch-spiritueller und diakonisch-pastoraler Sicht reflektiert werden. „Es wird in unserer Gesellschaft leider viel Angst geschürt, wenn es um dieses Thema geht, mit Büchern wie »Das Methusalem-Komplott«, mit Berichten über die Probleme der Sozialversicherungssysteme, mit dem defizitorientierten Bild von Alter mit Krankheit und Verfall, dem auch die Kirchen eher zuneigen“, erläutert der Kommissionsvorsitzende. „Auf der anderen Seite gibt es das genaue Gegenteil: In der Werbung, aber auch in Politik und Gesellschaft gibt es die fitten Alten, die kreativ sind, die konsumieren, deren Potenziale gefragt sind.“ Ziel ist daher, als Christen hierzu Positionen zu formulieren und Antworten zu geben. „Wir wollen unter anderem Themen bearbeiten wie den Wandel des Glaubens im Lauf des Lebens, den Umgang der Kirche mit den Alten, die Rolle der Alten in der Kirche, die caritative Sorge um die Alten oder die Frage nach der Endlichkeit des Lebens“, so Sievernich. Dabei kommt der Praxisreflexion eine wichtige Bedeutung zu, und als Ziel will das Gremium schließlich Handlungsempfehlungen für die praktische Arbeit in den caritativen Einrichtungen und Diensten sowie den Pfarrgemeinden entwickeln.
Die Kommission ist bunt besetzt und repräsentiert so die Vielfalt von Kirche und Gesellschaft: Ärzte, Juristen, Pastoralreferenten, Diakone, Ordensleute und Pfarrer, Pflegefachkräfte, Einrichtungsleiter und Psychologen, Junge und Ältere, noch im Berufsleben Aktive und Rentner – sie alle haben wertvolles Wissen, das sie in der Theologischen Grundsatzkommission einbringen wollen. Sie wollen ihre Erfahrungen zum Umgang mit alten Menschen aufzeigen, sie wünschen sich, dass sie nach drei Jahren ein theologisch begründendes Positionspapier als Hilfestellung erstellen können für die Praktiker in der Altenarbeit. „Was unterscheidet uns in unserem Handeln von anderen Trägern oder Tätigen in der Altenhilfe?“, das ist dabei eine wichtige Frage. Junge Leute für den Pflegeberuf begeistern, Impulse in die Caritas und die verfasste Kirche geben, über die gemeinsame Arbeit in der Kommission Netzwerke schaffen und zeigen, dass Caritas-Einrichtungen mehr sind als ein „profitorientiertes Business“, das sind einige der Beweggründe, die von den Mitgliedern genannt werden.
„Wir wollen als Spitzen- und Dachverband die in der Caritas Tätigen miteinander in Kontakt bringen, sodass sie von den Erfahrungen der anderen profitieren können“, erläuterte Diözesancaritasdirektor Dr. Hejo Manderscheid . Deshalb habe sich, so Manderscheid, der Vorstand sehr über das große Interesse an der Mitarbeit in dieser Kommission gefreut. Ähnlich wie beim Deutschen Caritasverband, der vier Kommissionen zu Grundsatzthemen der Verbandsarbeit eingerichtet hat, will der Diözesancaritasverband das Potenzial dieser Menschen aus den verschiedenen Bereichen, mit ihrer großen Altersbandbreite und ihren je eigenen Lebenshintergründen dazu nutzen, um neue Perspektiven zum Alter und Altern zu gewinnen: „Wir freuen uns, dass Sie Ihr Wissen und Ihren Erfahrungsreichtum in die Erarbeitung gemeinsamer Positionen einbringen wollen und sich in diesem Gremium engagieren“, so Manderscheid. „Ich darf Ihnen im Namen des Vorstandes daher für Ihre Bereitschaft zur Mitarbeit herzlich danken – wir sind schon jetzt gespannt auf die Ergebnisse und wünschen Ihnen gutes Gelingen, ein gutes Miteinander und Gottes Segen.“
Die Mitglieder der Theologischen Grundsatzkommission des Caritasverbandes für die Diözese Limburg e.V. sind (alphabetisch):
Sr. M. Paula Beck (ehemalige Leiterin der Stabsstelle Ethik der Maria Hilf GmbH Dernbach), Andreas Böss-Ostendorf (Diplom-Theologe und Referent für Diakonische Pastoral, Fachstelle für Katholische Stadtkirchenarbeit Frankfurt), Peter Deselaers (Bankdirektor, ehrenamtlicher Diözesanleiter des Malteser Hilfsdienstes e.V. Limburg), Nadine Fasold (Diplom-Pflegepädagogin, Kursleiterin an der Caritas-Altenpflegeschule Hadamar der Caritas-Akademie St. Vincenz), Dr. Jan-Kanty Fibich (Dr. der Theologie, Leiter des Archivs des Caritasverbandes Wiesbaden-Rheingau-Untertaunus e.V.), Dr. Wolfgang Fleischer (Oberstaatsanwalt a.D., ehemaliges Vorstandsmitglied des Caritasverbandes Wetzlar/Lahn-Dill-Eder e.V.), Pfarrer Andres Fuchs (Pfarrer, Leiter des Pastoralen Raumes Hadamar), Dorothee Glückler (Diplom-Psychologin, Leiterin der Ehe- und Sexualberatung im Haus der Volksarbeit, Frankfurt), Dr. Markus Hacker (Augenarzt, Ehrenamtlicher der Pfarrei St. Johannes Apostel, Frankfurt), Christine Hartmann-Vogel (Pressesprecherin, Caritasverband Frankfurt e.V.), Ingrid Iwanowsky (kaufmännische Verwaltungsangestellte i.R., Vorstandsmitglied im Caritasverband Frankfurt e.V. und Caritasratsmitglied im Diözesancaritasverband Limburg), Christoph Kuhn (Diplom-Sozialpädagoge, Leiter des Sozialdienstes im Altenheim St. Raphael, Königstein), Frater Eberhard Michel OH (Prior der Gemeinschaft der Barmherzigen Brüder, Leider des Altenheims St. Raphael, Köngistein), Peter Paul (Diplom-Ingenieur, Vorsitzender des Caritasrates des Caritasverbandes für den Bezirk Hochtaunus e.V. und Caritasratsmitglied im Diözesancaritasverband Limburg), Joachim Pauli (Diakon im Pastoralen Raum Usinger Land), Dr. Margarete Peters (Ärztin, Amtsleiterin a.D., Mitglied im Hauptausschuss Caritas des Diözesansynodalrates), Karl Schermuly (Pastoralreferent in der Pfarrei St. Lioba, Frankfurt), Beatrix Schlausch (Rentnerin, Präsidentin der Diözesanversammlung und Vorsitzende des Caritasrates des Diözesancaritasverbandes Limburg), Monika Stanossek (Pastoralreferentin in der Pfarrei Maria Hilf, Frankfurt), Markus Stoffels (Diplom-Pädagoge/-Religionspädagoge, Referent Behindertenhilfe im Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn), Bernd Trost (Diakon, Kolping-Diözesanpräses, Leiter des Seniorenzentrums Franziska Schervier, Frankfurt), Pfarrer Michael Vogt (Pfarrer der Pfarrei St. Josef, Biedenkopf), Michael Vetter (Bundesbank-Revisor, Caritasratsmitglied im Caritasverband Frankfurt e.V.), Benedicta Wendler (Heimbereichsleiterin Altenhilfe der SCIVIAS Caritas gGmbH, Kiedrich), Anneliese Wohn (Referentin im Referat 3./4. Lebensalter im Bischöflichen Ordinariat Limburg).
[BU 1 – Foto: Petra M. Schubert:]
Die Mitglieder der Theologischen Grundsatzkommission (von links): Nadine Fasold, Dr. Jan-Kanty Fibich, Markus Stoffels, Pfarrer Michael Vogt, Simon Rüffin (Geschäftsführer), Sr. M. Paula Beck ADJC, Prof. Dr. Michael Sievernich SJ (Vorsitzender), Benedicta Wendler, Ingrid Iwanowsky, Monika Stanossek, Michael Vetter, Andreas Böss-Ostendorf, Karl Schermuly, Bernd Trost, Dr. Wolfgang Fleischer, Dr. Markus Hacker, Anneliese Wohn, Dorothee Glückler, Pfarrer Andreas Fuchs, Beatrix Schlausch, Peter Paul. (Auf dem Foto fehlen: Peter Deselaers, Christine Hartmann-Vogel, Christoph Kuhn, Frater Eberhard Michel OH, Joachim Pauli, Dr. Margarete Peters)
[BU 2 – Foto: Petra M. Schubert:]
Der Vorsitzende der Theologischen Grundsatzkommission des Caritasverbandes für die Diözese Limburg e.V., Prof. Dr. Michael Sievernich SJ, erläutert die Schwerpunkte der künftigen Arbeit.