Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen.
Augustinus
Christus, der auferstandene Herr, hat am Montag, 21. November 2011,
Herrn Pfarrer i.R. Josef Frank
Ordinariatsrat i.R.
im Alter von 86 Jahren zu sich heimgerufen.
Pfarrer Frank war von 1962 bis 1974 Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Limburg e.V. sowie von 1974 bis 1984 Vorsitzender des Verbandes. In dieser Zeit hat er maßgeblich und mit großer Verantwortung die Caritas im Bistum Limburg wie auch auf Bundesebene ausgebaut. Er war treibende Kraft bei der Professionalisierung der Fachkräfte, beim Aufbau der Altenhilfe sowie in der engen Verknüpfung von Caritas und Gemeinde.
Pfarrer Frank hat im Bistum den Aufbau der Sozialstationen initiiert ebenso wie den Bau der verschiedenen Caritas-Einrichtungen, wie beispielsweise die Caritas-Werkstätten in Montabaur oder das Familienferiendorf Hübingen, und so im Bistum ein tragfähiges soziales Netz geknüpft. Er war von 1966 bis 1975 Vorsitzender des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland und hatte zudem den Vorsitz des Fachausschusses Altenhilfe des Deutschen Caritasverbandes inne. Während den Beratungen der Würzburger Synode Anfang der 1970er Jahre war er Mitglied der „Studiengruppe Synode“ beim Deutschen Caritasverband, um die Caritas als wichtiges Thema in die Synode einzubringen und Caritas im Geiste des Konzils zu gestalten.
Caritas war stets ein Herzensanliegen von Pfarrer Frank. Geprägt durch seine katholische, sozial engagierte Familie und durch seine eigenen Erfahrungen setzte er sich schon früh und Zeit seines Lebens für die Armen und Hilfsbedürftigen ein, beispielsweise nach dem Krieg für die Witwen, später als Seelsorger im Monikaheim im Frankfurter Gallusviertel oder als Blinden- und Gehörlosenseelsorger des Bistums. Bei all seinen Aktivitäten für die Caritas, bei denen ihm seine gesellschaftlichen Kontakte und sein politisches Gespür zugute kamen, hat Pfarrer Frank aus seinem tiefen Glauben heraus gehandelt und mit großer Herzensgüte stets die Menschen im Blick gehabt: Diejenigen, die Hilfe und Rat brauchten, aber auch die Menschen, mit denen er zusammenarbeitete. „Josef, vergiss die armen Leute nicht!“, dieser Satz seines Onkels war ihm stets Ansporn, sich im Geiste des Evangeliums für die Caritas einzusetzen.
Pfarrer Frank verdanken wir die Festschrift „100 Jahre Caritas im Bistum Limburg“, die uns die Entstehung und das segensreiche Wirken der Caritas im Bistum Limburg von den Anfängen, seit ihrer Gründung 1897 durch Matthäus Müller in Wiesbaden schildert.
Mit Pfarrer Frank verlieren wir einen engagierten, überzeugenden und überzeugten Freund, Seelsorger und Streiter für die Anliegen der Caritas und der Menschen. Wir verlieren aber auch einen Menschen, der bis zum Schluss trotz seiner Krankheit mit großer Herzensgüte und Wärme uns ein Vorbild im Glauben war.
Wir erinnern uns mit tiefer Anerkennung an Pfarrer Franks Wirken für die Caritas, die er auch nach seiner aktiven Zeit mit wachem Interesse begleitet hat. Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung halten und empfehlen ihn Gottes Güte. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.
Caritasverband für die Diözese Limburg e.V.
Ordinariatsrat Pfarrer Michael Metzler |
Dr. Hejo Manderscheid |
Beatrix Schlausch |
Vorsitzender des Vorstandes |
Diözesancaritasdirektor |
Vorsitzende des Caritasrates |
Das Requiem wird gefeiert am Montag, 28. November 2011, um 12:30 Uhr, im Hohen Dom zu Limburg. Die Beerdigung ist um 14:30 Uhr auf dem Limburger Hauptfriedhof.