HOFHEIM. - Sebastian H. Schwarzer (47) ist der neue Leiter des Refugiums in Hofheim. Der Pastoralreferent hat zum 1. September die Nachfolge von Pfarrer Ludwig Reichert angetreten, der die Einrichtung seit ihrer Gründung 2001 geleitet hat und im Juli dieses Jahres in den Ruhestand verabschiedet worden ist. Das Refugium, das im Exerzitienhaus der Franziskaner angesiedelt ist, bietet als Rückzugs- und Schutzraum haupt- und ehrenamtlich Engagierten in Pastoral und Caritas die Möglichkeit von Begleitung und Auszeit. Das vielfältige Programm reicht von Exerzitien über Einzelgespräche bis hin zu Einkehrtagen für ganze Teams, zum Beispiel von Kindertagesstätten oder Pfarreien. Initiiert vom damaligen Bischof Franz Kamphaus war es das erste Angebot dieser Art in Deutschland. Träger sind der Caritasverband für die Diözese Limburg und das Bistum Limburg.
Den neuen Theologen an der Spitze, geboren und aufgewachsen in Kassel, hat es auf der Suche nach einer Ortsveränderung gleich nach dem Abitur nach Frankfurt verschlagen, wo er seinen Zivildienst am Dom ableistete und anschließend Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St.">Sankt Georgen studierte. Nach dem Abschluss 2001 folgte die Ausbildung zum Pastoralreferenten mit ersten Einsatzgebieten im Westerwald. 2010 wechselte er zurück in die Mainmetropole in die Pfarrei St. Bonifatius. Die Ausschreibung der Leitungsposition in Hofheim sah er als gute Gelegenheit, sich nach über 20 Jahren in der Pfarreiarbeit beruflich zu verändern. Schwarzer hat nach eigenem Bekunden schon lange einen Bezug zu Exerzitien, ist selbst zum geistlichen Begleiter ausgebildet und bereits einige Jahre in diesem Bereich für Einzelne tätig.
Das Angebot des Refugiums, das er seit seiner Gründung kennt, war aufgrund der Pandemie entsprechend zurückgefahren und reduziert. Jetzt hofft der neue Leiter mit seinem vierköpfigen Team darauf, nach und nach an die hohe Nachfrage vor Corona anknüpfen zu können, auch wenn noch allerlei Hygieneregeln und Zugangsbeschränkungen zu beachten sind. Den Umgang damit sei er aus der Pfarrei gewöhnt, sagt Schwarzer, der bereits am neuen Programm mitgearbeitet hat. Das Bedürfnis danach, außerhalb des beruflichen Alltags einen Raum für den spirituellen Zugang zu sich selbst und zu Gott zu finden, sei weiterhin groß, ist er überzeugt, "gerade in dieser Zeit kirchlicher und gesellschaftlicher Umbrüche." Auf längere Sicht könne er sich vorstellen, mehr Angebote direkt vor Ort in den Einrichtungen zu realisieren. Für ihn persönlich sei es spannend, in Zukunft vor allem spirituell, begleitend, seelsorglich tätig zu sein. Ruhe findet er selbst bei regelmäßigen Exerzitien andernorts, aber auch in der Natur und im Gebet.
Weitere Informationen: https://refugium.bistumlimburg.de.