Limburg,- Vernachlässigung, psychische oder körperliche Misshandlung, sexueller Missbrauch - immer mehr Kinder sind nach Einschätzung der Jugendämter in ihrem Wohl gefährdet. Das Referat Kinderhilfe des Caritasverbandes für die Diözese Limburg e.V. hat auch deshalb das Thema "Kinderrechte und Kinderschutz" in den Mittelpunkt seines "Paragraphenfrühstücks" gestellt. Das ist ein wiederkehrendes Angebot für Erzieherinnen und Erzieher aus dem Bistum Limburg. Diesmal waren 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Fortbildungsveranstaltung am 20. Mai 2022 in der Aula der Limburger Marienschule dabei. Hauptreferentin war die Rechtsexpertin und Pädagogin Heike Schnurr.
"Kinder brauchen Fachkräfte, die nicht wegschauen, wenn ihre Rechte verletzt werden und wissen, was sie beim Verdacht einer Kindeswohlgefährdung zu veranlassen haben.", betont Schnurr in ihrem Vortrag. Dabei ging es auch um das Institutionelle Schutzkonzept, das den Teilnehmenden des §§-Frühstücks nach regelmäßigen Schulungen durch das Referat Fortbildung des Bischöflichen Ordinariates in Limburg vertraut ist. Dennoch blieben in konkreten Fällen und angesichts der hochsensiblen Vorgänge mitunter drängende Fragen aus der pädagogischen Praxis offen. Diese konnten im Rahmen des Vormittags von der Rechtsexpertin beantwortet werden. In diesem Sinne ermutigte das §§-Frühstück mit dem Schwerpunktthema Kinderschutz die Erzieherinnen und Erzieher in ihrem Berufsalltag auch, bei Auffälligkeiten, Problemen und möglichen Gefährdungen tätig zu werden und zum Schutz der Kinder die nächsten Schritte zu veranlassen.
Risiken haben durch Corona zugenommen
"Uns ist es wichtig, die Fachkräfte in ihrem Handeln zur Abwendung von Kindeswohlgefährdung zu unterstützen und für die unterschiedlichen Erscheinungsformen zu sensibilisieren. Das Thema Kinderschutz braucht unbedingt pädagogische, öffentliche und politische Aufmerksamkeit, zumal die Belastungsfaktoren für die Familien und die damit einhergehenden Risiken für die Kinder durch die Corona-Krise erheblich zugenommen haben.", erklärt die zuständige Referentin seitens des Diözesancaritasverbandes Petra Broo.