Mitgliederschwund und sinkende Kirchenbindung, eine sich verändernde Seelsorge und strukturelle Neuorganisation im Bistum Limburg. Veränderungen in der Kirche betreffen auch die Caritas im Bistum Limburg. Die Vorständekonferenz der Caritas im Bistum Limburg hat sich am Donnerstag, 18. April, in Bad Homburg mit Bischof Georg Bätzing getroffen und sich über Herausforderungen und Probleme sozialer Dienste und Einrichtungen sowie die strukturellen Veränderungsprozesse im Bistum ausgetauscht. Bei dem Gespräch ging es auch um den Fach- und Arbeitskräftemangel in der Seelsorge und der Sozialwirtschaft.
Unterstützung für Beratungsstellen
Bischof Georg Bätzing (MItte) mit der Vorständekonferenz der Caritas im Bistum Limburg. M.Aatz / DiCV Limburg
Angesichts sinkender Kirchensteuermittel warben die Direktoren Unterstützung für caritative Dienste und Einrichtungen. Mittel, die die Caritasverbände und deren Mitglieder aus Kirchensteuermitteln bekämen, würden dort genutzt, wo der Sozialstaat nicht hinreiche, etwa für Beratungsangebote wie die Allgemeine Sozialberatung, die Erziehungs- oder die Familienberatung. Die Direktoren erinnerten zudem daran, dass die Not und Armut weiter zunehme und beispielsweise Hessen im Ländervergleich mittlerweile über dem Bundesdurchschnitt liege.
Mit weniger Mitteln kirchliche Aufgaben erfüllen
Bischof Georg Bätzing verwies auf zurückgehende Kirchenmitgliederzahlen. Megatrends wie eine schwindende Kirchenbindung und ein sich veränderndes Glaubensleben könnten kurzfristig nicht rückgängig gemacht werden. Angesichts knapper werdender Ressourcen würden im Bistum Strategien und Konzepte entwickelt, wie die Kirche mit ihren sinkenden Ressourcen umgehen und zugleich ihren Aufgaben nachkommen könne. Die vom Bistum angestoßenen Strukturprozesse zielten darauf ab, Strukturen dienstleistungsorientierter zu gestalten, damit die Pfarreien sowie Einrichtungen und Dienste in der Fläche des Bistums besser unterstützt würden.
Bätzing rief die Direktorinnen und Direktoren der Caritas dazu auf, aktiv an den Veränderungsprozessen in den Regionen und im Bischöflichen Ordinariat mitzuarbeiten und die Perspektive sowie die spezifischen Probleme der Caritas stärker in die kirchlichen Gremien einzubringen. Caritas und caritatives Handeln seien eine gemeinsame Aufgabe aller Christinnen und Christen.
Lob für klare Abgrenzung gegenüber der AfD und Rechtsextremismus
Bei dem Besuch ging es um die Situation der Caritas sowie die Veränderungsprozesse des Bistums. M.Aatz / DiCV Limburg
Dankbar zeigten sich die Caritasdirektoren für die Positionierung der katholischen Bischöfe gegen Rechtsextremismus und die klare Abgrenzung gegenüber Parteien wie die AfD. Die Stellungnahme mache nicht nur deutlich, dass rechtsextreme Positionen nicht nur mit dem christlichen Glauben und dem Selbstverständnis als Christ unvereinbar seien, sondern auch mit einem haupt- und ehrenamtlichen Engagement in Pfarreien. In den Diözesen müsse jetzt ein klarer arbeitsrechtlicher Rahmen geschaffen werden.