Lage von vielen Kindern, Jugendlichen und Familien hat sich durch Corona verschärft
Die Schließung von Kitas und Schulen während der Lockdowns, der Wechsel von Präsenz- und Online-Unterricht bei gleichzeitigem Homeoffice und Homeschooling, der Ausfall von Familienangehörigen als Betreuungspersonen, enge Wohnverhältnisse, Schließung von Freizeit- und Sportangeboten, Verschärfung der finanziellen Lage durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit - gerade Familien mit Kindern und Jugendlichen waren in der Pandemie sehr belastet.
Insbesondere Kinder aus armen Familien waren besonders betroffen:
Die fehlende Betreuung und in vielen Familien mangelnde Ausstattung mit Laptops und schnellem Internet hat mit Blick auf das Homeschooling eine zusätzliche Benachteiligung von Kindern in Gang gesetzt, deren Lebenswirklichkeit bereits vor der Krise von Armut, Ausgrenzung und mangelnder sozialer Teilhabe gekennzeichnet war. Für viele Kinder fehlte mit der Schließung der Schulen und Kitas plötzlich die einzige warme Mahlzeit des Tages. Zusätzlich entfiel die Hausaufgaben- und Nachmittagsbetreuung - die für Kinder so wichtige soziale und pädagogische Förderung.
Aber auch die psychische Belastung und der Druck auf Kinder und Jugendliche hat zugenommen. Soziale Beziehungen in Peergroups, das Treffen im Familien- und Freundeskreis, die Aktivitäten in der Freizeit und auch im Ehrenamt sind weggebrochen.
Problematisch ist zudem die erzwungene Enge der Familiensysteme, die Aggressionen immer weiter ansteigen lässt - und nicht ohne Auswirkungen bleibt für Heranwachsende, ob als Betroffene oder als Beobachtende.
Wichtig ist, dass nun alles dafür getan wird, Kinder, Jugendliche und Familien durch entsprechende Beratungsangebote gut zu begleiten und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass das soziale Miteinander im Freundes- und Familienkreis bestehen bleibt. Kinder und Jugendliche brauchen nicht nur Aufholpakete für Bildung, sie brauchen gerade jetzt vielfältige Treff- und Freizeitmöglichkeiten in den Familien, im Verein und im Freundeskreis.