Gibt es eine Interessenvertretung für pflegende Angehörige und was ist der Unterschied zu einem Angehörigengesprächskreis?
Pflegende Angehörige sind der "Pflegedienst Nr. 1" in Deutschland. Sie erbringen den größten Teil der Hilfe- und Pflegeleistungen. Ohne sie könnte die Versorgung nicht aufrechterhalten werden. Pflegende Angehörige nehmen der Gesellschaft eine große Verantwortung ab, dennoch ist Pflege in Deutschland oft reine Privatsache.
Um das zu ändern, haben sich engagierte Angehörige im Jahr 2008 zu einer Interessenselbstvertretung pflegender Angehöriger (IspAn) zusammengeschlossen. Einige stehen aktiv in der Pflege, andere haben diese Zeit hinter sich. Alle sind reich an Erfahrungen, die sie im Laufe der Zeit im Umgang mit den unterschiedlichsten Pflegesituationen gewonnen haben. Diese Erfahrungen wollen sie weitergeben.
Sie setzen sich dafür ein, dass pflegende Angehörige Einfluss bekommen und sich für ihre eigenen Interessen starkmachen und mitreden können. Als Expert(inn)en in eigener Sache beziehen sie aktiv Stellung, zum Beispiel zu verschiedenen Pflegethemen, und gehen damit an die Öffentlichkeit.
Im Unterschied dazu geht es in einem Angehörigengesprächskreis oder einer Selbsthilfegruppe in erster Linie darum, sich mit anderen Betroffenen über körperliche und seelische Belastungen aussprechen zu können, sich gegenseitig zu unterstützen und Entlastung zu erfahren.
Wenn Sie Interesse an weiteren Informationen oder an einer Mitarbeit bei IspAn haben, können Sie sich an folgende Caritas-Beratungsstellen wenden:
- Beratungsstelle für ältere Menschen und deren Angehörige im Dreisamtal
- Angehörigenberatung Demenz beim Caritasverband Frankfurt
- Online-Beratung "Leben im Alter"