Wiesbaden-Naurod / Diözese Limburg, 27. August 2012 . Die katholischen Kindertageseinrichtungen sind mit ihren Angeboten für Kinder und Familien am Puls der Zeit. Das bedeutet, dass sie sich stets mit den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen befassen müssen, wie beispielsweise der Nachfrage von Eltern nach Ganztagsbetreuung oder dem ab August 2013 geltenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Einjährige. Um die Belange und Interessen der Einrichtungen, ihrer Träger und ihrer Mitarbeiter sowie der Eltern und Kinder gebündelt gegenüber Politik und Kostenträgern auf Länderebene in Hessen und Rheinland-Pfalz und auf Diözesanebene effektiv vertreten zu können, haben die katholischen Kitas im Bistum Limburg am 21. August 2012 in Wiesbaden-Naurod die „KTK-Diözesan-Arbeitsgemeinschaft Limburg“ gegründet, also die diözesane Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Tageseinrichtungen für Kinder.
Die zwölf Delegierten aus den sechs regionalen KTK-Arbeitsgemeinschaften wählten beim Gründungstreffen einen sechsköpfigen Vorstand, der in den nächsten vier Jahren die Belange der katholischen Kitas aufgreifen und vertreten wird. Zum Vorsitzenden gewählt wurde Pfarrer Alfred Much , als Priesterlicher Leiter zuständig für die Kitas in Höhr-Grenzhausen, Nauort, Sessenbach und Hillscheid und Delegierter aus der KTK-Regional-Arbeitsgemeinschaft für den Westerwald-Rhein-Lahn. Die Stellvertretende Vorsitzende ist Carol Wanske (Kindergartenbeauftragte Kirchengemeinde St. Vitus in Kriftel, KTK-Regional-Arbeitsgemeinschaft für Main-Taunus). Als weitere Vorstandsmitglieder gewählt wurden Michael Hofman (Kindergartenbeauftragter Kirchengemeinde St. Anna in Braunfels, KTK-Regional-Arbeitsgemeinschaft in den Bezirken Limburg, Wetzlar und Lahn-Dill-Eder), Marion Kupper (Leiterin der Kita Rabanus Maurus in Oestrich-Winkel, KTK-Regional-Arbeitsgemeinschaft für Rheingau, Untertaunus und Wiesbaden), Michael Poßner (Kindergartenbeauftragter Kirchengemeinde Deutschorden in Frankfurt, KTK-Regional-Arbeitsgemeinschaft Frankfurt) und Christiane Weiße (Leiterin der Kita Liebfrauen in Oberursel, KTK-Regional-Arbeitsgemeinschaft für Hochtaunus). Dem Vorstand gehört überdies als siebtes Mitglied Diözesancaritasdirektor Dr. Hejo Manderscheid an.
Diözesancaritasdirektor Dr. Hejo Manderscheid zeigte sich erfreut, dass die Arbeitsgemeinschaft als logische Konsequenz aus der schon seit Jahren erfolgreichen Arbeit der regionalen KTK’s entstanden ist – und zwar nicht „von oben angeordnet, sondern von unten, gemeinsam mit den regionalen KTK’s, die damit das Ganze mit Leben erfüllen“, betonte Manderscheid. „Mein Dank gilt allen, die seit den ersten Überlegungen vor zweieinhalb Jahren nie die Vision einer diözesanen Interessenvertretung aus den Augen verloren haben, denn sie hat große Bedeutung im Bistum, indem sie insgesamt 280 Kitas mit 2.800 pädagogischen Mitarbeitern und 18.500 Kindern vertritt“, sagte der Diözesancaritasdirektor. Mit der Gründung mache sie sich nun auch auf übergreifender Ebene stark für die Belange von Kindern und Familien und für die Kindertageseinrichtungen, die von den Pfarreien, der Caritas und anderen katholischen Trägern getragen werden. „Besonders freue ich mich, dass wir die Gründung in dem Jahr vornehmen können, in dem der KTK-Bundesverband sein 100-jähriges Bestehen feiert.“ Manderscheid betonte, dass die Kindheit eine wertvolle und wichtige Zeit für die gelungene Entwicklung eines Kindes ist. Daher müssen Kitas, die Träger und die Mitarbeiter, gestärkt werden, damit sie den Eltern partnerschaftlich zur Seite stehen, um gemeinsam für das Wohl des Kindes zu sorgen.
Der neu gewählte Vorsitzende Pfarrer Much skizzierte die gesellschaftspolitischen und kirchlichen Herausforderungen, die aus seiner praktischen Arbeit den Vorstand in den nächsten Monaten beschäftigen werden: „Der Umbruch zu den Pfarreien neuen Typs, die größeren Seelsorgeeinheiten haben Auswirkungen darauf, wie Kitas künftig organisiert werden.“ Der ab 2013 geltende Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Einjährige ist, so Much, eine Herausforderung für alle Beteiligten, für Kommunen, Kitas und Kostenträger und für die Familien und Kinder. „Ich vermisse in der Diskussion den Blick auf die Kinder – was brauchen Einjährige, wie sieht eine kindgerechte, altersgemäße Betreuung aus? Aber auch: Schafft der Staat die Voraussetzung dafür, beispielsweise durch entsprechende finanzielle Mittel für den Ausbau und die Finanzierung von erforderlichen Fachkräften in den Kitas?“ Much betonte, dass ihm besonders der Austausch mit und die Impulse von den regionalen KTK’s wichtig sind: „Deshalb bin ich froh, dass sich unser Vorstand aus allen Regionen zusammensetzt und so die Vielfalt und die verschiedenen lokalen Gegebenheiten und Problemstellungen in unserem Gremium einen Platz finden.“
Im Anschluss an die Vorstandswahl nahmen rund 100 Teilnehmer(innen) aus den katholischen Kitas im Bistum Limburg teil an der offiziellen Gründungsveranstaltung mit Gottesdienst, der Vorstellung des neuen Vorstandes sowie dem Festvortrag „Kita als pastoraler Ort und Aufgabe der Gemeinde“ von Domkapitular Clemens Bieber , Vorsitzender des KTK-Bundesverbandes. „Die katholische Kita ist eine Brücke in die Gesellschaft und in die Pfarrgemeinde, sie ist das Herzstück“, sagte Bieber in seinem Vortrag. In der Kita ist Gottes Nähe spürbar, sie ermöglicht zudem eine Vernetzung mit anderen Angeboten und Einrichtungen von Caritas und Kirche. „Die Eltern und Kinder in unseren Kitas suchen bewusst unsere religiösen und spirituellen Angebote, auch wenn sie beispielsweise muslimischen Glaubens sind“, so Bieber. Die Kita als erster Ansprechpartner für seelsorgliche Anfragen werde gerade mit Blick auf neue pastorale Räume zunehmend bedeutender, erläuterte der KTK-Bundesvorsitzende. „Den Glauben und Werte zu vermitteln, das gehört wesentlich dazu – wie Albert Biesinger das ausdrückt: »Kinder nicht um Gott betrügen«“, so Bieber.
In ihrem Grußwort betonte Ordinariatsrätin Dr. Beate Gilles (Dezernentin Kinder, Jugend und Familie im Bischöflichen Ordinariat Limburg), dass die Diözesane KTK-Arbeitsgemeinschaft eine notwendige und sinnvolle Ergänzung nach außen wie auch innerkirchlich ist. „Ich freue mich, dass es nach der bislang schon bewährten Arbeit der regionalen KTK’s jetzt auch auf diözesaner Ebene ein Gremium gibt, dass die Interessen der Kitas vertritt, Impulse gibt und fachverbandliche Standards setzt, die einen verbindlichen Rahmen für die Arbeit und das Profil der Kitas gibt“, so Gilles.
[BU Vorstand]
Der Vorstand der neuen Diözesanen KTK-Arbeitsgemeinschaft Limburg (von links):
Stellvertretende Vorsitzende Carol Wanske (St. Vitus, Kriftel, Main-Taunus), Michael Hofman (St. Anna, Braunfels, Wetzlar-Lahn-Dill-Eder), Marion Kupper (Kita Rabanus Maurus, Oestrich-Winkel, Rheingau-Untertaunus-Wiesbaden), Vorsitzender Alfred Much (Kitas Höhr-Grenzhausen, Sessenbach, Hillscheid, Westerwald-Rhein-Lahn), Christiane Weiße (Kita Liebfrauen, Oberursel, Hochtaunus), Michael Poßner (Kita Deutschorden, Frankfurt) und Diözesancaritasdirektor Dr. Hejo Manderscheid . (Foto: Petra M. Schubert)
[BU Delegierte]
Die Delegierten der Diözesanen KTK-Arbeitsgemeinschaft Limburg (von links):
Carol Wanske (St. Vitus, Kriftel, Main-Taunus), Doris Kleudgen (Kita Sessenbach, Westerwald-Rhein-Lahn), Michael Hofman (St. Anna, Braunfels, Wetzlar-Lahn-Dill-Eder), Petra Müller (Kita St. Josef, Flörsheim, Main-Taunus), Marion Kupper (Kita Rabanus Maurus, Oestrich-Winkel, Rheingau-Untertaunus-Wiesbaden), Dagmar Geisler (Geschäftsführerin KTK-Regional Arbeitsgemeinschaft Rheingau, Untertaunus, Wiesbaden), Jürgen Hartmann-Lichter (Abteilungsleiter Kinder-, Jugend- und Familienhilfe im Diözesancaritasverband Limburg), Christiane Weiße (Kita Liebfrauen, Oberursel, Hochtaunus), Eva Tuchert (St. Josef, Wiesbaden, Rheingau-Untertaunus-Wiesbaden), Martina Adam (Kita St. Josef, Frankfurt), Michael Poßner (Kita Deutschorden, Frankfurt), Renate Elbert (Geschäftsführerin KTK-Regional-Arbeitsgemeinschaft Frankfurt), Pfarrer Alfred Much (Kitas Höhr-Grenzhausen, Sessenbach, Hillscheid, Westerwald-Rhein-Lahn), Diözesancaritasdirektor Dr. Hejo Manderscheid , Bezirksdekan Pfarrer Paul Lawatsch (Kitas Schmitten, Schmitten-Oberreifenberg und -Niederreifenberg, Wehrheim-Pfaffenwiesenbach, Hochtaunus) und Eva Hannöver-Meurer (Referentin Kinderhilfe im Diözesancaritasverband Limburg). Es fehlt: Andrea Säckel (Kita St. Anna, Braunfels, Wetzlar-Lahn-Dill-Eder) (Foto: Petra M. Schubert)
[BU Bieber]
Der Vorsitzende des KTK-Bundesverbandes, Clemens Bieber , referierte über die Kita als pastoraler Ort. (Foto: Petra M. Schubert)
Hintergrund:
In der Diözese Limburg gibt es sechs regionale KTK-Arbeitsgemeinschaften : In Frankfurt, im Westerwald-Rhein-Lahn, im Main-Taunus, im Hochtaunus, in Limburg, Wetzlar und Lahn-Dill-Eder sowie im Rheingau, Untertaunus und Wiesbaden. Diese sind Untergliederungen des KTK-Bundesverbandes, der Fachverband des Deutschen Caritasverbandes ist. Die regionalen KTK-Arbeitsgemeinschaften bündeln und vertreten die Interessen der katholischen Kindertageseinrichtungen auf regionaler Ebene gegenüber Kommunen, Landkreisen und Kostenträgern.
In der am 21. August 2012 in Wiesbaden-Naurod gegründeten KTK-Diözesan-Arbeitsgemeinschaft Limburg sind nach der Wahl durch die zwölf stimmberechtigten Delegierten sowie den stimmberechtigten Diözesancaritasdirektor Dr. Hejo Manderscheid alle sechs Regional-KTK’s vertreten. (Hinweis: Eine stimmberechtigte Delegierte fehlte, die Delegiertenversammlung umfasst regulär 13 stimmberechtigte Delegierte, der Diözesancaritasdirektor hat ebenfalls Stimmrecht.) Die KTK-Diözesan-Arbeitsgemeinschaft Limburg ist eine Gliederung des KTK-Bundesverbandes in Freiburg. Anliegen der diözesanen Arbeitsgemeinschaft ist, die regionalen Interessen auf Diözesanebene sowie auf Länderebene in Hessen und Rheinland-Pfalz zu bündeln und zu vertreten und gemeinsam Impulse für die Arbeit der Kitas zu geben, damit diese ein qualifiziertes und katholisch profiliertes Angebot für die Kinder und damit für die Familien vorhalten können. Der Vorstand setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden, seiner Stellvertreterin, vier weiteren Mitgliedern und dem Diözesancaritasdirektor. Der Vorstand ist für vier Jahre gewählt.
Im Bistum Limburg gibt es 280 Kindertageseinrichtungen, die knapp 20.500 Plätze anbieten. Betreut wurden in 2011 insgesamt knapp 18.500 Kinder von 2.800 pädagogischen Mitarbeitern.
Ansprechpartner:
Jürgen Hartmann-Lichter ê Fon: 06431 997-202 ê E-Mail: juergen.hartmann-lichter@dicv-limburg.de