LIMBURG.- Pflegefachkräfte mit einem erweiterten Kompetenzprofil sind ein Schlüssel zu einer besseren Gesundheitsversorgung. "Um die Versorgung kranker Menschen insbesondere auf dem Land und in Regionen mit Ärztemangel zu verbessern, müssen wir die Kompetenzen von Pflegefachkräften erweitern und originär ärztliche Tätigkeiten an dafür weiterqualifizierte Pflegeprofis im Sinne des Pflegekompetenzgesetztes übertragen", fordert Diözesancaritasdirektor Jörg Klärner. "Andere Länder in Europa machen damit gute Erfahrungen."
Berufsbilder flächendeckend etablieren
Angesichts einer sich abzeichnenden Verschlechterung der Gesundheitsversorgung sei es ein Gebot der Vernunft, die Potenziale pflegerischer Fachkräfte zum Wohle der Patientinnen und Patienten zu nutzen. "Wir sind überzeugt, dass mit den geplanten Modellprogrammen in Deutschland die Versorgung von Patientinnen und Patienten beispielsweise mit Diabetes, Demenz oder in der Wundbehandlung verbessert werden kann”, sagte Bianca Lingnau, Leiterin des Kompetenzfeldes Gesundheit. Pflege. Teilhabe. Akademie im Caritasverband für die Diözese Limburg (DiCV Limburg). Erweiterte Befugnisse seien aber auch im Rahmen der häuslichen Krankenpflege notwendig. "Pflegefachkräfte müssen auch bei der Feststellung der Pflegebedürftigkeit berücksichtigt werden. Dazu gehört auch eine eigenständige Vergabe von Pflegegraden", so Lingnau. Zudem müssten in anderen Ländern erprobte neue Berufsbilder wie die Community Health Nurse, eine für eine Kommune zuständige Gemeindeschwester, oder Pflegekräfte nach dem "Advanced Practising Nurse"-Konzept auch in Deutschland flächendeckend umgesetzt werden.
Verband dankt Pflegekräften für Arbeit in Einrichtungen und Diensten der Caritas
Der DiCV Limburg äußerte sich anlässlich des Internationalen Tags der Pflege am Sonntag, 12. Mai 2024. Unter dem Motto "Our Nurses. Our Future. The economic power of care" weist der Tag auf die besondere Bedeutung der Pflege für Wirtschaft und Gesellschaft hin. Mit einem Videogruß dankte der Diözesanverband allen Mitarbeitenden in der Pflege für die täglich geleistete Arbeit in Einrichtungen und Diensten der Caritas.
Der Verband fordert das Land Hessen dazu auf, für mehr Ausbildungskapazitäten in der Ausbildung von Pflegehelferinnen und Pflegehelfern zu sorgen. "Wir benötigen eine gesicherte und auskömmliche Refinanzierung der Pflegehelfer*innen-Ausbildung bis zur Einführung einer generalistischen Ausbildung in diesem Bereich”, sagte Lingnau. Dass es in annähernd jedem Bundesland unterschiedliche Regelungen gebe, zeige, dass Handlungsbedarf besteht.