Wiesbaden. - Zum Start der einrichtungsbezogenen Impfpflicht sieht sich die Hessen-Caritas insgesamt gut aufgestellt - dank einer hoher Impfquote in den Einrichtungen. Nichtsdestotrotz bleiben auch nach Einführung des jetzt in Kraft getretenen Gesetzes offene Fragen, so der Vorsitzende der Hessen-Caritas Jörg Klärner. Das betreffe nicht nur organisatorische oder arbeitsrechtliche Fragen, sondern auch die Frage nach einer allgemeinen Impfpflicht.
"In den letzten vierundzwanzig Monaten haben unsere Einrichtungen in der Altenpflege, in der Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe, unsere Krankenhäuser und Reha-Kliniken
enorme Anstrengungen unternommen, um die ihnen anvertrauten Bewohnerinnen und Bewohner bzw. Patientinnen und Patienten bestmöglich zu schützen. Auch haben sich gut 90 Prozent der Mitarbeitenden bei uns impfen lassen. Das ist eine sehr hohe Quote und wir möchten uns für das Engagement aller und die Impfbereitschaft der vielen Mitarbeitenden herzlich bedanken," so Klärner. Der Dank gilt allen Mitarbeitenden in der Pflege und Betreuung sowie in Küche, Wäsche, Reinigung, Verwaltung und im technischen Dienst, auf die sich die einrichtungsbezogene Impfpflicht ebenfalls bezieht. Ob und wann Gesundheitsämter Betretungsverbote für nicht-geimpfte Beschäftigte aussprechen würden, sei noch nicht abzusehen und gehöre zu den derzeit noch offenen Fragen.
Insgesamt werde das Engagement der Beschäftigten im Sozial- und Gesundheitswesen nach Ansicht der Hessen-Caritas nicht ausreichend gewürdigt, zumal viele Mitarbeitende in den Einrichtungen ohnehin schon längst an der Belastungsgrenze seien. Das Gesundheitssystem mit seinen vielen Mitarbeitenden müsse entlastet und gleichzeitig nach wie vor vulnerable Gruppen nachhaltig geschützt werden. Um auf intensive Schutzmaßnahmen langfristig verzichten zu können, bedürfe es einer schnellen Einführung der allgemeinen Impfpflicht. "Nur eine hohe Impfquote innerhalb der gesamten Bevölkerung ist der Schlüssel, um die unkontrollierte und exponentielle Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen", betont Klärner.
Stichwort "Hessen-Caritas":
Die Hessen-Caritas ist die Arbeitsgemeinschaft der drei hessischen Diözesancaritasverbände Fulda, Limburg und Mainz. Sie vertritt die sozial- und fachpolitischen Interessen der Einrichtungen und Dienste der Caritas gegenüber dem Land Hessen, den politischen Parteien, den hessischen kommunalen Spitzenverbänden, den Sozialleistungsträgern und sonstigen Behörden auf Landesebene. Überdies wirkt sie in der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e.V. mit. Mehr als 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 32.000 ehrenamtlich Tätige unterstützen und helfen in über 1.300 Diensten und Einrichtungen der Caritas.