Limburg.- "Wir beobachten die Veränderungen in Gesellschaft und Kirche und wollen in diesen Prozessen auch weiterhin eine praxisbezogene und fachlich reflektierte Caritasperspektive einbringen", erläutert Diözesancaritasdirektor Jörg Klärner den Ausgangspunkt für die Neuausrichtung des Arbeitsfeldes "Gemeindecaritas" beim Caritasverband für die Diözese Limburg. "Der Kernauftrag - die Förderung der Verbindung von verbandlicher Caritas und verfasster Kirche - bleibt weiter zentrales Anliegen", erklären Michael Götz und Sandro Frank, die beiden Referenten der Stabsstelle. "Die Rahmenbedingungen sind komplexer und die Aufgaben vielfältiger geworden. Die neue Überschrift verdeutlicht die Weiterentwicklung in den vergangenen Jahren nun auch begrifflich."
Mit dem neuen Namen und der Neuausrichtung sind konkrete Zielsetzungen verbunden, die nun in der Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern, Multiplikatoren und relevanten Akteuren diskutiert und präzisiert werden. "Die aktuellen Entwicklungen in Gesellschaft und Kirche erfordern attraktive und teilweise auch neue Bilder für ein karitatives Engagement der Zukunft", bekräftigt Diözesancaritasdirektor Klärner. "Gemeinsam mit vielen ehrenamtlich und beruflich Engagierten in der Caritasarbeit gilt es auch künftig die soziale Perspektive aktiv in gesellschaftliche und kirchliche Veränderungsprozesse einzubringen."
Die Verbindung der nach außen sichtbaren Anliegen der Caritasarbeit mit den gelebten Grundüberzeugungen in den verbandlichen Strukturen ist für einen christlichen Wohlfahrtsverband zentral. "Hier sind die Engagierten - ob ehrenamtlich oder beruflich - das wichtigste Potential", verdeutlicht Frank. "Diese Arbeit durch gute Begleitung, spirituelle Angebote und zeitgemäße Rahmenbedingungen zu stärken, ist unser Anspruch und auch der Auftrag." Dabei spielt die Zusammenarbeit mit dem Refugium für Mitarbeitende in Caritas und Pastoral sowie mit der Fachstelle Freiwilligendienste eine wichtige Rolle, die beide gemeinsam von Bistum und Caritasverband getragen werden.
Mitarbeit bei Ehrenamtskultur im Bistum
Bei der Förderung und Begleitung freiwilligen Engagements ist das Zusammenwirken von Caritas und Pastoral ein wichtiger Baustein. "An dieser Schnittstelle sind wir gemeinsam gut vernetzt und arbeiten an der Weiterentwicklung einer `Ehrenamtskultur´ im Bistum mit", bekräftigt Götz. Er ist Diözesangeschäftsführer des Ehrenamtlichennetzwerks CKD und Referent für Caritas in der Kirchenentwicklung vor Ort. Götz weiß um die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für eine glaubhafte diakonische Kirche und kennt viele Projekte, die auf dieser Grundlage gelingen.
Sandro Frank, Referent für Caritasprofil und Theologie, greift den zweiten Schwerpunkt auf und berichtet von den aktuellen Entwicklungen im Caritasverband: "Dass der Gedanke der "Caritaskultur" auch eigene Arbeitsweisen hinterfragt und christliche Grundhaltungen neu reflektiert, ist für uns in gleiche Weise herausfordernd wie spannend. Dies stellt jedoch eine entscheidende Herausforderung dar, damit die Caritas auch künftig als profilierter und engagierter christlicher Wohlfahrtsverband sichtbar und wahrnehmbar bleibt."
Konkret wird dieser Ansatz beispielsweise in einem Projekt, das die beiden Referenten in der Geschäftsstelle des Caritasverbandes entwickeln. Unter dem Titel "CoWorkingLab+" entsteht derzeit eine Arbeitsumgebung, die vernetztes und fachbereichsübergreifendes Arbeiten sowie generell neue Arbeitsformen befördern will. "Dies ist nicht nur in Zeiten von Homeoffice und Projektarbeit ein starker Impuls, der zur Caritas als modernen und attraktiven Arbeitgeber und zu immer komplexer werdenden Arbeitsfeldern gut passt", ordnet Götz ein. Das + im Projekttitel deute dabei auch auf eine Dimension hin, die zunächst ungewöhnlich erscheint: "Der Werkstatt- und Laborcharakter dieser Arbeitsumgebung soll eine Offenheit für die spirituelle Dimension der Arbeit ausdrücken", beschreibt Frank, "dies kann punktuell durch explizite Angebote wie Gebetszeiten, Unterbrechungen oder Kunstprojekte sichtbar werden, soll sich aber eben auch in der Weise der Zusammenarbeit und in der Offenheit für ein gemeinsames Arbeiten ausdrücken."
Themenfelder & Zielperspektiven
- Sozialraumorientierung & Theologie
Wir bringen eine praxisbezogene und reflektierte Caritasperspektive aktiv in die Gestaltung von Gesellschaft, Politik und Kche ein.
- Schnittstelle verfasste Kirche & verbandliche Caritas
Wir stärken die Anliegen und Themen der Caritas im Sinne einer diakonischen Kirchenentwicklung in der Vernetzung mit (amts-) kirchlichen Strukturen und in der Zusammenarbeit mit Akteuren vor Ort.
- Spiritualität & Caritasprofil
Wir gestalten Räume der Vergewisserung und der Spiritualität, die christliche Werte stärken und erfahrbar werden lassen.
- Caritaskultur & Veränderungsprozesse
Wir tragen dazu bei, dass eine "Caritaskultur" etabliert und gelebt wird und bringen dies aktiv in interne und externe Veränderungsprozesse ein.
- Freiwilliges karitatives Engagement
- Wir setzen Impulse für ein zeitgemäßes freiwilliges karitatives Engagement und treten (kirchen-) politisch für entsprechende Rahmenbedingungen ein